Zigarrenliebhaber sollen klamme EU-Kassen füllen

Die EU plant eine neue Tabaksteuer-Initiative und diesmal geht es um deutlich mehr als nur Harmonisierung. Vorgesehen ist eine drastische Erhöhung der Mindeststeuer für Zigarren und Zigarillos von derzeit 12 € auf 143 € pro 1.000 Stück. Zusätzlich soll ein Kaufkraftaufschlag für wohlhabendere Länder wie Deutschland eingeführt werden.

Brisant ist außerdem: Ein Teil der Einnahmen aus den nationalen Tabaksteuern soll künftig direkt an die EU fließen, um den mehrjährigen EU-Haushalt zu finanzieren. Damit greift Brüssel nicht nur in die Steuerpolitik der Mitgliedsstaaten ein, sondern beansprucht erstmals einen Teil der nationalen Einnahmen für sich selbst. Viele in der Branche empfinden das als übergriffig.

Zigarren sind Genuss – keine Massenware

Zigarren einfach mit Zigaretten gleichzusetzen, ist falsch. Sie sind kein Suchtmittel, sondern ein Genussprodukt – vergleichbar mit einem guten Glas Wein. Sie stehen für Ruhe, Handwerk und Kultur. Wer eine Zigarre raucht, tut das bewusst, nicht aus Gewohnheit. Es geht um Entschleunigung, um Gespräche, um das gemeinsame Erleben von Qualität. Genau diese Kultur des Genusses droht verloren zu gehen, wenn Zigarren steuerlich wie Zigaretten behandelt werden.

Noch nicht beschlossen, aber brandaktuell

Noch ist nichts entschieden. Die EU-Kommission hat den überarbeiteten Entwurf am 16. Juli 2025 offiziell vorgestellt. Jetzt beginnt die entscheidende Phase: Der Entwurf muss zunächst den Ministerrat passieren und das einstimmig. Danach geht er ins Europäische Parlament und zum Wirtschafts- und Sozialkomitee.

Selbst wenn alles beschlossen wird, treten die neuen Regelungen frühestens 2028 in Kraft. Vorgesehen ist eine Übergangsphase von vier Jahren (2028 bis 2032), in der die Steuersätze schrittweise angehoben werden, bis die geplanten 143 € pro 1.000 Zigarren oder Zigarillos erreicht sind. Noch ist also Zeit, sich einzubringen – aber genau jetzt zählt jede Stimme.

Jetzt mitmachen

Die EU gibt uns die Möglichkeit, Stellung zu nehmen, und das sollten wir alle unbedingt nutzen. Je mehr Zigarrenfreunde, Händler und Hersteller sich beteiligen, desto größer ist die Chance, dass Genuss, Handwerk und Kultur auch in Brüssel gehört werden.

Hier die wichtigen Links.

Wir finden: Es geht nicht um Steuern auf Sucht, sondern um den Schutz einer echten Genusskultur. Wenn wir sie bewahren wollen, müssen wir jetzt aktiv werden.

Daher geht die Aufforderung an Euch: Macht mit, beteiligt Euch und bringt Euch ein – sachlich, respektvoll und mit der Leidenschaft, die uns Zigarrenliebhaber verbindet. Sagt, was Ihr denkt, steht für den Genuss, das Handwerk und die Kultur ein, die wir alle schätzen.

Schiebt es nicht auf die lange Bank: Die Frist für Rückmeldungen endet am 31. Oktober 2025 (Mitternacht Brüsseler Zeit). JETZT ist der Moment, gehört zu werden – damit unsere Zigarrenkultur auch in Zukunft ihren Platz in Europa behält.